Aus der JVA-Moabit: Grüße von Nanuk an Maja

Der Brief erreichte uns erst Mitte Juli, als Maja den Hungerstreik schon beendet hatte. Wir veröffentlichen hier trotzdem Nanuks Brief zu Majas Hungerstreik.

Juni 2025 – Berlin JVA Moabit

Am 13. Juni habe ich durch die Presse von Majas Entscheidung erfahren, in den Hungerstreik zu treten, um bessere Haftbedingungen und eine Rücküberstellung nach Deutschland zu erkämpfen. An diesem Tag hatte Maja bereits 1 Woche die Nahrungsmittelaufnahme verweigert und schon 7 Kg Gewicht verloren.
Es fällt mir schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen:
Meine Sorge um Majas Gesundheit, die Angst: wie weit wird das Gericht im autoritären Ungarn gehen? Wird die Justiz Majas Willen testen bis zum Prozess und Haftunfähigkeit durch schwere gesundheitliche Schäden? Wird an einem Punkt menschenunwürdige Zwangsernährung angeordnet? Alles, um die Justiz als Sieger zu inszenieren und ein Geständnis zu erpressen?

Majas Hungerstreik, der inzwischen über 20 Tage anhält, ist das Ablegen einer gefühlten Ohnmacht hin zu einer Erfahrung der Selbstermächtigung. Viele werden sich fragen: wieso geht ein junger Mensch so weit, die eigene Gesundheit als Waffe einzusetzen? Weil es die letzte Möglichkeit geblieben ist, im Kampf um die eigene Menschenwürde.

Isolationshaft ist und bleibt Folter. Schlafentzug durch stündliche Kontrollen ist und bleibt Folter. Solchen Behandlungen ist Maja seit Monaten ausgesetzt, diese Haftbedingungen hinterlassen psychische Narben und kann nicht anderes zum Zweck haben als eine komplette Kapitulation zu erzwingen.
Mit dem Wissen des Kammergerichts, mit dem Kalkül des LKA Sachsen in persona der Soko Linx wurde Maja rechtswidrig an Ungarn ausgeliefert. Damit ist auch Deutschland in der Pflicht, Maja zurückzuholen und so die Entscheidung der Gerichte zu achten und umzusetzen.

Hier in der JVA Moabit spreche ich oft mit meinen Mitgefangenen über die Haftbedingungem von Maja. Viele der Häftlinge kennen Knast nicht nur aus Deutschland und sind entsetzt über die Situation von Maja.
Alle wünschen viel Mut und Kraft für Majas Kampf und sind solidarisch mit Maja.
Rücküberstellung nach Deutschland für Maja und keine Auslieferung von Zaid nach Ungarn!

Nanuk aus der JVA Moabit, Berlin

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